Open Science Glossar

Open Access, FAIR, Repositorium, Green Route etc. - Sie haben den Überblick verloren? Unser Glossar hilft weiter

 Open Science Glossar

Alternative Metriken sind Kennzahlen, die messen, wie oft eine wissenschaftliche Arbeit über alternative Kanäle, wie z.B.: soziale Medien, Nachrichten oder auf Websites erwähnt bzw. aufgerufen wird. Sie zeigen, wie öffentlich und breit ein Forschungsergebnis wahrgenommen wird und attention generiert.

Eine einmalige Publikationsgebühr, die meist von den Autor:innen selbst oder ihren Förderorganisationen gezahlt wird, um eine wissenschaftliche Arbeit in Open-Access-Zeitschriften zu veröffentlichen. Die Publikation ist dann ohne Paywall frei verfügbar. Nicht alle Open-Access-Zeitschriften erheben APCs.

Ein Veröffentlichungsmodell für wissenschaftliche Artikel, die online zugänglich sind, jedoch ohne klare Lizenz (z.B. eine CC-Lizenz). Das bedeutet, es ist rechtlich nicht eindeutig, wie man die Inhalte weiterverwenden oder teilen darf.

Citizen Science beschreibt Forschung, an der Bürger:innen ohne institutionelle Forschungsrolle aktiv mitwirken. Diese Teilnahme kann von Ideenfindung, Datenerhebung oder -auswertung bis hin zur Interpretation reichen. Somit wird der wissenschaftliche Prozess transparenter, verständlicher und zugänglicher gemacht.

Closed Access bedeutet, dass wissenschaftliche Publikationen nicht frei zugänglich sind. Der Zugriff ist nur über kostenpflichtige Abonnements, Lizenzen oder Einzelkauf möglich. Solche Modelle schränken die öffentliche Verfügbarkeit von Forschungsergebnissen ein und können dem offenen Wissenstransfer im Weg stehen.

cOAlition S ist eine internationale Gruppe von Forschungsförderorganisationen, die sich für sofortigen freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen einsetzt (Open Access). Sie wurde 2018 gegründet und hat mit Plan S klare Regeln formuliert, wie öffentlich finanzierte Forschung offen zugänglich sein muss.

coARA oder Coalition for Advancing Research Assessment ist ein internationaler Zusammenschluss von Forschungsförderungsorganisationen. Ziel ist es, weg von rein quantitativen Kennzahlen (wie z.B. Publikationsanzahl) hin zu einer qualitativen, fairen und offeneren Beurteilung wissenschaftlicher Leistungen zu kommen. coARA wurde 2022 gegründet und ruft Forschungseinrichtungen, Förderorganisationen und Hochschulen dazu auf, ihre Bewertungskriterien neu auszurichten – z. B. auf Offenheit, Zusammenarbeit, Diversität der Leistungen und gesellschaftlichen Impact.

Creative Commons ist ein Lizenzsystem, mit dem Urheber:innen genau festlegen können, wie ihre Werke weiterverwendet werden dürfen – z. B. ob Bearbeitungen erlaubt sind oder eine Namensnennung notwendig ist. CC-Lizenzen sind wichtig für Open Access und es gibt sie in sechs Stufen. Diese vorgefertigten CC-Lizenzen stammen von der internationalen Non-Profit Organisation Creative Commons.

Übersicht über die Creative Commons Lizenzen auf CreativeCommons.org

Data Sharing bezeichnet die Praxis, Forschungsdaten mit anderen zu teilen, sei es während eines Projekts oder nach dessen Abschluss. Daten können in disziplinspezifischen oder institutionellen Repositorien veröffentlicht werden, idealerweise mit klarer Dokumentation (Metadaten) und offenen Lizenzen. Es trägt zur effizienteren Nutzung von Ressourcen bei und fördert die Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft.

Unter Data Storage, oder Datenspeicherung, versteht man die sichere Ablage und Verwaltung von Forschungsdaten – auf lokalen Geräten (z. B. auf Festplatten), in institutionellen Netzwerken oder in der Cloud. Wichtig ist dabei, dass die Daten langfristig erhalten bleiben, zugänglich und geschützt sind. Die Wahl der Speicherlösung hängt oft von Datenschutzanforderungen, Datenmenge und gewünschter Offenheit ab.

Ein Plan, in dem festgelegt wird, wie mit den Daten eines Forschungsprojekts umgegangen wird. Hier geht es um die Speicherung, den Schutz und die spätere Nutzung der Daten. Der DMP legt den Umgang mit den Forschungsdaten während und nach dem Forschungsprojekt fest. Ziel eines DMP ist es, die Nachvollziehbarkeit, Wiederverwendbarkeit und langfristige Verfügbarkeit von Forschungsdaten sicherzustellen – diese Eigenschaft macht es zu einem zentralen Aspekt von Open Science.

Beim Diamond Open Access Publishing (auch Platinum Open Access genannt) sind wissenschaftliche Publikationen frei zugänglich – ohne Kosten für Autor:innen oder Verfasser:innen. Das heißt, es fallen keine Publikationsgebühren (APCs) an. Die Finanzierung erfolgt z. B. durch Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder durch öffentliche Mittel.

Eine eindeutige, permanente Kennung für digitale Objekte (z. B. wissenschaftliche Arbeiten), die es leicht macht, sie online zu finden und zu zitieren. Der DOI setzt sich aus einem Prefix und einem Suffix zusammen. Das Präfix der Kennzahl beginnt stets mit der Zahl 10 und danach folgt die Registrierungsnummer der Organisation. Das Suffix der Zahl wird von der Organisation selbst vergeben und ordnet der Kennzahl das Dokument eindeutig zu.

Eine zeitlich begrenzte Sperre, die den offenen Zugang zu wissenschaftlichen Arbeiten in der Zeit direkt nach der Veröffentlichung einschränkt. Embargos werden oft von Verlagen eingesetzt, um die kommerziell wertvolle Phase auszunützen, indem sie ihre Abonnementeinnahmen sichern. Die Publikation wird erst nach dem Embargo, das typischerweise für einen Zeitraum von 6 bis 24 Monaten herrscht, frei zugänglich gemacht. Open Access wird dadurch verzögert.

FAIR steht für Findable (auffindbar), Accessible (zugänglich), Interoperable (kompatibel) und Reusable (wiederverwendbar). Das Akronym beschreibt die Eigenschaft von Daten, die so gespeichert sind, dass sie einfach gefunden, genutzt und weiterverwendet werden können. Die FAIR-Prinzipien richten sich sowohl an Menschen und optimieren auch die Maschinenlesbarkeit, um die Nachnutzung und Integration von Daten in digitalen Forschungsumgebungen zu erleichtern. Den Prozess der Überprüfung, ob Forschungsdaten den FAIR-Prinzipien entsprechen, nennt man FAIR-Assessment.

Ein Veröffentlichungsmodell, bei dem begutachtete wissenschaftliche Arbeiten frei und sofort online verfügbar sind. Die Kosten für die Veröffentlichung (APCs) werden meist von dem:r Autor:in oder den Fördergebenden übernommen.

Dieses Modell wird auch als „grüner Weg“ bezeichnet. Es beschreibt ein Publikationsmodell, bei dem wissenschaftliche Publikationen zunächst in einem kostenpflichtigen Journal veröffentlicht werden, aber später in einer öffentlichen Datenbank (einem Open-Access-Repositorium) zugänglich gemacht werden. Die Methode ist auch unter der Bezeichnung Self-Archiving bekannt.

Hybrid Open Access Publishing ist ein Modell, bei dem wissenschaftliche Zeitschriften grundsätzlich nur gegen Bezahlung zugänglich sind (beispielsweise in Form eines Abonnements). Autor:innen können allerdings einzelne Artikel daraus gegen eine Gebühr (APCs – Article Processing Charges) frei zugänglich machen. Institutionen zahlen in der Regel doppelt: Einerseits Abonnementgebühren für den Zugang zur Zeitschrift, andererseits sogenannte APCs (Article Processing Charges), wenn Artikel einzelner Autor:innen innerhalb der Zeitschrift Open Access gestellt werden. Dieses Modell wird daher oft als ineffizient oder kostenintensiv kritisiert.

Eine rechtliche Regelung, die festlegt, wie ein urheberrechtlich geschütztes Werk genutzt, bearbeitet oder weitergegeben werden darf. Häufig werden Lizenzen wie Creative-Commons-Lizenzen (CCs) verwendet, um die Nutzung von „fremden“ Daten zu regeln.

Forschungsdaten, die frei zugänglich und für andere Forscher:innen zur Nutzung und Wiederverwendung verfügbar sind. Diese sind in der Regel FAIR-konform und mittels einer Open-Access-Lizenz veröffentlicht, sodass data sharing möglich ist. Ziel ist es, den Wissensaustausch zu fördern und die wissenschaftliche Arbeit transparenter zu machen.

Open Educational Resources (OER) sind Bildungsressourcen wie Lehrbücher oder Online-Kurse, die kostenlos genutzt, verändert und weitergegeben werden können.

Open Methodology (offene Methodik) bedeutet, dass Forschungsmethoden transparent dokumentiert und öffentlich zugänglich gemacht werden. Dazu zählen z. B. die Beschreibung verwendeter Materialien, Arbeitsabläufe, standardisierte Protokolle, Quellcode oder Laborbücher. Ziel ist es, die Reproduzierbarkeit und Qualitätssicherung wissenschaftlicher Ergebnisse zu stärken.

Kennzahlen, die wissenschaftliche Arbeiten messen und zeigen, wie oft sie heruntergeladen, zitiert oder in sozialen Medien erwähnt wurden. Die Kennzahlen können analysiert werden (Bibliometrie) und können auch als Forschungs- und Evaluationsinstrument eingesetzt werden.

Ein transparenter Begutachtungsprozess, bei dem Reviewer:innen und/oder ihre Kommentare öffentlich sichtbar sind. Open Peer Review kann verschiedene Ausprägungen haben, etwa offene Gutachter:innenidentitäten, öffentlich zugängliche Berichte oder interaktive Diskussionen. Ziel ist es, Nachvollziehbarkeit, Dialog und Qualität im Begutachtungsverfahren zu stärken.

Open Science Policy umfasst offizielle Richtlinien oder Strategien von Forschungseinrichtungen, Ländern oder Förderorganisationen, die festlegen, wie Open Science unterstützt und umgesetzt werden soll.

Digitale Plattformen, die den Austausch, die Speicherung und die Veröffentlichung von Open-Science-Inhalten fördern. Sie unterstützen den freien Zugang zu Forschungsergebnissen und Foschungsdaten.

Eine digitale Sperre, die den Zugang zu wissenschaftlichen Inhalten nur gegen Bezahlung ermöglicht. Viele wissenschaftliche Zeitschriften nutzen Paywalls, um Einnahmen zu erzielen. Verlage und Plattformen verwenden die Einnahmen der Paywalls für den Ausgleich von unterschiedlichen Kosten (Z. B.: Redaktion, Lektorat, technische Infrastruktur) und sorgen in manchen Fällen für Qualitätskontrolle und Verlässlichkeit eines Journals.

Ein Verfahren zur Qualitätssicherung wissenschaftlicher Publikationen, bei dem unabhängige Fachkolleg:innen (Peer Reviewers) eine eingereichte Arbeit anonym oder offen bewerten. Ziel ist es, wissenschaftliche Standards sicherzustellen, methodische Fehler zu erkennen und den Forschungsdiskurs durch fundiertes Feedback zu fördern. Peer Review kann je nach Journal blind, doppelt-blind oder offen durchgeführt werden.

Eine Initiative, die sicherstellen soll, dass alle mit öffentlichen Geldern finanzierten wissenschaftlichen Arbeiten sofort und frei zugänglich sind. Sie wurde im September 2018 von cOAlition S mit der Unterstützung der Europäischen Kommission und des Europäischen Forschungsrates (ERC) gestartet, um den Übergang zu Open Access zu beschleunigen.

Ein Postprint ist die Version eines wissenschaftlichen Artikels, die nach der Begutachtung (Peer Review) erstellt wurde und zur Veröffentlichung akzeptiert ist. Es gibt zwei Formen: die Version, wie sie später im Verlag erscheinen wird (Version of Record), und die vom Autor überarbeitete, aber noch nicht layoutete Version (AAM – Author Accepted Manuscript). Die Version of Record ist eine PDF-Datei im Verlags- bzw. Journallayout. Diese Verlagsversion ist aus Urheberrechtsgründen häufig nicht Open-Access-tauglich, weswegen das AAM für Open Science besonders relevant ist.

Preprints sind wissenschaftliche Arbeiten, die vor der offiziellen Begutachtung (Peer-Review) und Veröffentlichung in Fachzeitschriften auf sogenannten Preprint-Servern veröffentlicht werden. Sie ermöglichen eine schnelle Verbreitung von Forschungsergebnissen. Forschende stellen Preprints während oder vor der Veröffentlichung in Fachzeitschriften auf jene Plattformen, um frühzeitig Feedback zu erhalten, Sichtbarkeit zu schaffen und ihre Ergebnisse schnell zu verbreiten.

Eine Plattform, auf der wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht werden. Diese Plattformen bieten eine Möglichkeit, Forschungsergebnisse mit einer breiten Öffentlichkeit zu teilen. Ein Beispiel für eine Open Science Publishing Plattform ist das europäische Metarepositorium „OpenAIRE“.

Die Publishing Route bezeichnet einen Weg, den eine wissenschaftliche Arbeit von der Einreichung bis zur Veröffentlichung nimmt (Publikationsweg). Zu den bekanntesten Routen gehören das Gold, das Green, das Hybrid und das Diamond/Platinum Open Access Publishing. Die Wahl des Publikationswegs beeinflusst, wie sichtbar, zugänglich und wiederverwendbar eine Arbeit ist – und ob dafür Kosten entstehen (z. B. APCs). Forschende entscheiden sich oft je nach Fördervorgaben, Fachkultur, Finanzierungsmodell und gewünschter Reichweite.

Repositorien sind Datenlager, also digitale Speicherorte, in denen wissenschaftliche Publikationen und Daten gespeichert und bestimmten Gruppen zugänglich gemacht werden. Auf diesen Servern können Wissenschafter:innen ihre Ergebnisse langfristig archivieren oder auch anderen Menschen zur Verfügung stellen. Dafür gibt es institutionelle, disziplinäre oder fachübergreifende Repositorien.

Das Speichern einer wissenschaftlichen Arbeit in einem öffentlichen Repositorium zusätzlich zur Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift wird als Self-Archiving oder Parallelveröffentlichung bezeichnet. Diese Praxis ist Teil des Green Open Access Publishings und ermöglicht freien Zugang zu Forschungsergebnissen – meist in Form von Preprints oder Postprints, abhängig von den Rechten des Verlags.

Ein Unternehmen oder eine Organisation, die wissenschaftliche Zeitschriften und Bücher herausgibt. Diese Verlage spielen eine zentrale Rolle bei der Entscheidung über Open Access oder traditionelle Veröffentlichungsmodelle.

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